Leaky gut Syndrom – ist der Darm noch dicht?

Eine gestörte Darmbarriere führt oft zu erheblichen Problemen im Verdauungsbereich.

Die Darmschleimhaut stellt mit 400-500 m² unsere größte Körperoberfläche dar.
Ist sie nicht intakt, können die Verdauung der Nahrung und die Aufnahme der Nährstoffe in den Körper nicht richtig erfolgen. Außerdem werden Schadstoffe, die wir zwangsläufig mit der Nahrung aufnehmen, nicht richtig abgewehrt und gelangen ebenfalls in den Körper.

Als Leaky gut wird dann bezeichnet, wenn die Darmschleimhaut die ausschließliche Durchlässigkeit von Nährstoffen nicht mehr bewerkstelligen kann, sondern  auch potentielle Schadstoffe  durch sie hindurchtreten können.

Als Auslöser hierfür werden u.a. das Darmmikrobiom selbst, Bakterientoxine, Parasiten und einige Medikamente diskutiert. Auch Gluten, Fruktose, Fett und Alkohol steigern offensichtlich die Durchlässigkeit.

Ist das Gleichgewicht langfristig gestört, können als folgen diverse Nahrungsmittelunverträglichkeiten auftreten. Aber auch verschiedene chronische Erkrankungen werden nach aktuellen Forschungen inzwischen mit einem Leaky gut in Verbindung gebracht, so zum Beispiel Multiple Sklerose, chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa) oder die Hashimoto-Thyreoiditis.

Diagnostisch stehen hierfür mehrere Laboruntersuchungen zur Verfügung.
Eine Endoskopie, sogar eine histologische Untersuchung sind hierfür meist nicht aufschlussreich.

Die Untersuchung erfolgt im Blut, Urin oder Stuhl. Am einfachsten und zielführendsten ist derzeit eine ausführliche Stuhluntersuchung. Als Parameter dienen hier zum Beispiel das Alpha-1-Antitrypsin, das sIgA, das Calprotectin oder die PMN-Elastase. Auch die Darmflora als Mitwirkender des Darmimmunsystems ist zu untersuchen. Außerdem weisen erhöhte IgE-Titer gegen bestimmte Nahrungsmittel auf das mögliche Vorliegen eines Leaky gut hin.