Das klimakterische Syndrom – nur Hitzewallungen, oder auch Langzeitfolgen?

Das Klimakterium an sich ist ein ganz normaler Prozess im Leben jeder Frau. Aufgrund der in den letzten Jahrzehnten stark angestiegenen Lebenserwartung ist die Zeit nach dem „Wechsel“, der mit ca. 50 Jahren erfolgt, jedoch wesentlich länger geworden.

In der Menopause verläuft der Rückgang der Hormone in der Regel nach einem bestimmten Schema ab. Zunächst gehen die Gestagene zurück aufgrund der zunehmend ausbleibenden Eisprünge.
Es folgen die Östrogene, welche in den fruchtbaren Jahren das Heranreifen der Eizellen bestimmen.

Zu Beginn des Klimakteriums liegt also meist ein Hormonungleichgewicht vor, meist sogar ein Übergewicht an Östrogenen. Die Folgen sind z.B.

  • Zyklusunregelmäßigkeiten
  • Stärkere Blutungen (evtl. mit Eisenmangel als Folge)
  • Wassereinlagerungen mit ödematös geschwollenen Beinen und Brustspannen

Die nachfolgende Zeit ist dann durch den Östrogenmangel geprägt. Dies macht sich bei den meisten Frauen (je nach Erhebung zwischen 58 % und 84 %) mit klimakterischen Beschwerden bemerkbar:

  • Hitzewallungen (als Reaktion auf die hormonellen Verschiebungen weiten sich die kleinen Blutgefäße der Haut. Durch diese plötzlich gesteigerte Durchblutung kommt es zum Temperaturanstieg, Rötung der Haut und Transpiration, anschließendes Frösteln)
  • Pulsrasen, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen
  • Schlafstörungen (Verlängerung der Einschlafphase, Verkürzung der Tiefschlafphase)
  • In Folge: Minderung der Leistungskraft, Nervosität, depressive Verstimmung

Der Östrogenmangel hat leider auch Spätfolgen:

  • Knochenmasse-Verlust mit evtl. anschließender Osteoporose
  • Anstieg des kardiovaskulären Risikos
  • Dünnere, trockenere Haut, Haarausfall
  • Trockenere Schleimhäute an Auge, Blase und Vulva
  • Beckenbodenschwäche mit Inkontinenz
  • Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit

Aufgabe der Therapeuten ist es, für die Betroffenen eine deutliche Verbesserung des Wohlbefindens und eine gezielte Vorbeugung von Langzeitschäden herbeizuführen. Im Rahmen der Schulmedizin erfolgt dies häufig mittels einer Hormon-Ersatz-Therapie, bei der Östrogene kombiniert mit Gestagenen verabreicht werden.

Naturheilkundlich gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten, positiv Einfluss zu nehmen, etwa mit homöopathischen und pflanzlichen Mitteln, bioidentischen Hormonen, Veränderungen in der Lebensführung und in der Ernährung!